sechs uhr dreißig
noch schnell
einen starken
kaffee
runterkippen
und zwischen
tür und angel
eine handvoll
aphorismen
in die tasche stecken
um den tag zu überstehen
blick in den spiegel
heute morgen
sehe ich mir
besonders ähnlich
für notfälle
der gute anzug
ein karton mit urlaubsfotos
aus der hand gelesene zukünfte
heutzutage
ist man tabulos
und stört sich
an gar nichts mehr
außer an der wahrheit
ich messe
meine kräfte
mit den raben
nur im fliegen
sind sie besser
diese schwarzen burschen
bei mir zuhause
erzählte er
liegen
das ganze jahr über
konfetti
und luftschlangen
auf dem fußboden
großstadt
hin und wieder
höre ich
hinter dem
straßenlärm
sphärenklänge
orientierung
in der fremde
finde ich mich
augenblicklich zurecht
in meinem zimmer
bis heute nicht
© Klaus Roth, Thalkirchner Str. 67, 80337 München